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5 Tipps für den Umgang mit Konfliktsituationen

10/12/2019

Missverständnisse, Streitigkeiten und Konflikte sind weitreichende Themen und kommen in zwischenmenschlichen Beziehungen immer wieder vor. Allerdings sind Meinungsverschiedenheiten ganz normal und gehören zum Leben dazu. Hin und wieder sind sie auch erforderlich bzw. hilfreich. Wenn jeder Mensch die gleichen Ansichten und Überzeugungen hätte, gäbe es keine Polarität und keine Weiterentwicklung. 

Doch oftmals entstehen aus kleinen Ärgernissen und Diskussionen große Konflikte. Dieses Thema ist ein weites Feld, bei dem viele Aspekte eine Rolle spielen. Ein entscheidender Punkt ist, wie man selbst mit diesen Situationen umgeht. Im Folgenden habe ich Ihnen fünf Tipps für den Umgang mit Konfliktsituationen zusammengestellt. 

 

1) Nicht alles persönlich nehmen

„Nehmen Sie die Sache nicht zu persönlich.“ Das ist eine sehr gute Empfehlung! Viele Konfliktgespräche würden nicht so hitzig verlaufen, wenn jeder diesen Rat beherzigen könnte. Das ist aber oft leichter gesagt als getan. Vielleicht hat der angesammelte Unmut Ihres Gegenübers nur am Rande etwas mit Ihnen zu tun, und Sie waren nur in dem Moment der Tropfen, der das Fass bei ihm zum Überlaufen gebracht hat.

Wenn wir Konfliktgespräche näher betrachten, geht es weniger darum, die Persönlichkeit des Gesprächspartners tatsächlich anzugreifen. Hauptsächlich werden Verhaltensweisen kritisiert oder Meinungen diskutiert. Sie können bei der nächsten Gelegenheit einmal überprüfen, ob Sie etwas zu sehr auf sich bezogen haben. 

 

2) Schuldzuweisungen und Recht haben wollen

Wer mit Schuldzuweisungen beschäftigt ist und darauf besteht, Recht zu haben, begibt sich meistens in eine Spirale aus Rechtfertigungen und Vorwürfen. Typische Sätze dafür sind: „Aber ich habe nicht angefangen, du bist schuld.“ oder „Das habe ich nur gesagt, weil du mir vorgeworfen hast, dass …“ Diesen und ähnlichen Wortgefechten folgen fast immer Verteidigungshaltungen sowie Verhärtungen der Situation. Jeder beharrt auf seiner Meinung und möchte meistens seinen Standpunkt durchbringen. 

In der Regel hat jeder seinen Anteil zur jeweiligen Auseinandersetzung beigetragen, bewusst oder unbewusst. Um ein angenehmes beziehungsweise angemessenes Miteinander zu schaffen, ist es erstrebenswert, die Themen frei von Schuldvergabe und Recht haben wollen zu betrachten. In meiner Arbeit nutze ich oft die Frage: „Wollen Sie Recht haben oder eine gute Lösung?“ Vielen wird in diesem Moment bewusst, dass die Schuldfrage wenig konstruktiv ist. Erfahrungsgemäß lenken sie dann die Konzentration auf die Lösung und ermöglichen damit einen guten Gesprächsausgang. Sie können es ausprobieren, indem Sie sich diese gerade genannte Frage stellen und beobachten, was sich dadurch verändert.

 

3) Nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen

Dieser Ausspruch ist Ihnen bestimmt auch schon einmal begegnet. Besonders zum Tragen kommt er in konfliktgeladenen Situationen, vorzugsweise dann auch noch als Vorwurf oder Aufforderung. Dabei ist der Rat grundsätzlich sehr nützlich und hilfreich, denn wie oft werden Dinge gesagt, die ganz anders gemeint sind oder in der Aufregung verdreht ankommen?

Weiterhin ist hierbei der Aspekt zu berücksichtigen, dass die Bedeutungen von Worten nicht für Jedermann gleich sind. Die Wahrnehmungen und Definitionen von einzelnen Worten können schon sehr unterschiedlich sein. Was für den Einen als verletzend wirkt, ist für den Anderen vielleicht ein normaler Sprachgebrauch. Legen Sie die Goldwaage probeweise bei der nächsten Auseinandersetzung beiseite und beobachten, was sich dadurch verändert. 

 

4) Wesentliche Punkte ansprechen

Nicht selten kommt es vor, dass um den eigentlichen Grund der Unstimmigkeit herumgeredet wird oder etwas Unwesentliches als Vorwand angeführt wird. Über das, was wirklich „Sache“ ist, wird nicht gesprochen. Mitunter ist es einem selbst nicht einmal bewusst. Das kann ebenfalls dazu führen, dass aus ursprünglich kleinen Differenzen ernsthafte Konfrontationen werden. Selbst langjährige Freundschaften und wichtige Beziehungen sind an solchen, nicht ausgesprochenen, Punkten schon gescheitert. Schauen Sie beim nächsten Mal, ob die wesentlichen Punkte des Konfliktes für Sie klar sind, und ob Sie diese auch konstruktiv ausgesprochen haben.

 

 5) In den „Schuhen" des Anderen denken

„Urteile nie über einen Menschen, bevor du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist.“ Diese indianische Redensart beinhaltet einen wichtigen Punkt für authentische Kommunikation. Diesen Punkt im Alltag, gerade in kritischen Gesprächen zu beherzigen, kann schon herausfordernd sein. Es gibt Momente, in denen wir den Anderen einfach nicht verstehen, da sein Verhalten sehr von unserem eigenen Denken und Handeln abweicht.

Eines der großen Bedürfnisse vieler Menschen ist es, sich verstanden und ernst genommen zu fühlen. Im friedlichen Miteinander ist es ganz normal, sich intuitiv in die Lage des Anderen zu versetzen. Doch in Konfliktsituationen ist jeder vorzugsweise in seinen "Schuhen“ unterwegs. Falls künftig ein Gespräch festgefahren ist, denken Sie ein Stück in den „Schuhen" des Anderen, auch wenn sie am Anfang ein bisschen drücken oder unbequem sind. Ein „Schuhwechsel“ kann Ihnen eine neue Betrachtungsweise ermöglichen.   

 

Wenn Sie die Punkte interessant finden und ausprobieren wollen, wünsche ich Ihnen spannende Erfahrungen und konstruktive Gespräche. Schreiben Sie mir gerne Ihre Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema: info@morena-hanisch.de

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